Projektpartner

 

1. Max-Windmüller-Gesellschaft Emden

 

Die Max-Windmüller-Gesellschaft  hat sich die Aufgabe gestellt, die Geschichte der Juden in Emden und Ostfriesland zu erforschen und für künftige Generationen zu bewahren. Seit 2012 engagiert sich die Gesellschaft im Arbeitskreis Stolpersteine in Emden, um innerhalb dieses Projektes Biographien aller jüdischen Emder Mitbürger zu erarbeiten, die Opfer des Nazi-Terrors geworden sind. Der Ausbau und die Aufrechterhaltung des Kontaktes zu ehemaligen jüdischen Mitbewohnern und deren Nachfahren ist ein wesentliches Ziel der Gesellschaft. Ein weiterer Aspekt ist die Einbeziehung junger Menschen in die Forschung, so die Suche nach den letzten Lebenszeichen Emder Juden in Lodz/Polen, welche die Max-Windmüller-Gesellschaft  in enger Zusammenarbeit mit der BBS II Emden organisiert. Im Mai 2012 wurde zu diesem Zwecke ein Schüleraustausch mit der Szkola Europejska in Lodz begonnen.

 

2. BBS II Emden


Die BBS II Emden  ist eine berufsbildende Schule mit ca. 2600 Schülern und 130 Lehrern. Die an der Schule vertretenen Berufe sind besonders im gewerblich-technischen Bereich, aber auch im hauswirtschaftlichen und im gastronomischen Bereich zu finden: Köche, Chemielaboranten, Werkzeugmacher, Friseure, Mechatroniker, Industriemechaniker, Dachdecker, Tischler, Restaurantfachleute, Anlagenmechaniker und mehr. Neben der Berufsschule gibt es als Schulformen die Fachschule (Technikerschule und Hotelfachschule), das berufliche Gymnasium,  Berufsfachschulen und die Berufseinstiegsschule. Sechzehn Schüler verschiedener Schulformen haben im Mai 2012 die Stadt Lodz in Polen besucht auf den Spuren der letzten Juden in Ostfriesland. Schüler der gastgebenden Schule Szkola Europejska werden im Juni 2013 in Emden erwartet. Gemeinsam werden die Schüler das Projekt „Eine Reise nach Lodz“ in einem Vortrag vorstellen.  

 

3. Centrum Dialogu Lodz

Das Centrum Dialogu in Lodz ist eine öffentliche, säkulare Kulturinstitution, die sich mit politischen Spannungen beschäftigt. Das Hauptziel von Dialog-Zentrum ist eine kulturpädagogische Aktivität im Bereich u. a.:
• Aufklärung über die Leistungen der verschiedenen Kulturen;
• Förderung des multikulturellen und multiethnischen Erbes von Lodz, mit besonderem Schwerpunkt auf die jüdische Kultur
• Verbreitung einer toleranten Haltung gegenüber und Respekt für andere Nationen
• Bildungsaktivitäten über Multikulturalismus
• Schulungen und Ausbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
• Projektrealisierung zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde von Lodz
• Aktivitäten zum Gedenken an Holocaust- Überlebende und die Gerechte und ihre Familien;
• Verbreitung von Kunstwerken, die eine Idee des Multikulturalismus verbreiten.


4. III. Lyzeum Lodz


Das III. Lizeum Ogólnokształcące Lodz an der Sienkiewicza 46 beherbergt eine gymnasiale Oberstufe der Klassen 9 bis 12, was in Deutschland der G8-Systematik entspricht. Die Schulleiterin Mariola Włodarczyki und die Deutschlehrerin Izabela Kowalczyk bereiteten der Delegation der BBS II Emden einen sehr freundlichen Empfang. Für das Jahr 2015 ist ein Besuch polnischer Schüler des III. Lyzeums Lodz in Ostfriesland geplant. Die Schule hat sich als Patron den polnischen Adeligen Tadeusz Kościuszko (1746 – 1817) gewählt - Nationalheld, General und Anführer des nach ihm benannten Aufstandes gegen die Teilungsmächte Russland und Preußen im Jahr 1794.                



5. Stadt Emden

Emden liegt im äußersten Nordwesten Deutschlands, nicht weit entfernt von der niederländischen Grenze. Mit  51000 Einwohnern ist Emden zwar die kleinste kreisfreie Stadt Niedersachsens, aber die größte Stadt in Ostfriesland. Der Hafen ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, daneben spielt  das Volkswagenwerk mit dem dort produzierten VW Passat die zentrale Rolle im Wirtschaftsleben. Die Hochschule Emden-Leer ist für den Bildungs- und Forschungsbereich von zentraler Bedeutung. Die Kunsthalle Emden, von Henri Nannen gegründet, ist ein Magnet für Kunstbegeisterte aus ganz Deutschland. Die Geschichte der Juden in Emden wird derzeit von der Max-Windmüller-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Stolpersteine und tatkräftiger Unterstützung der Stadt Emden aufgearbeitet. Die Reise der Schülergruppe der BBS II Emden nach Lodz wurde von der Stadt Emden finanziell unterstützt.


6. Stadt Lodz

 

Łódź ist nach Warschau und Krakau mit 722000 Einwohnern die drittgrößte Stadt in Polen. Sie liegt 120 Kilometer südwestlich von Warschau im Zentrum Polens in der gleichnamigen Woiwodschaft. Łódź ist seit dem 19. Jahrhundert das Zentrum der Textilindustrie, heute unter anderem der Unterhaltungs- und Elektronikbranche. Neben einer Universität gibt es in Łódź eine Filmhochschule. Die ehemalige Textilfabrik Posnanski  wurde 2006 zu einem großen Einkaufzentrum namens Manufaktura umgebaut. Viele andere Textilfabriken, seinerzeit aufwendig in spezieller Backsteinarchitektur erstellt, werden heute als Museen oder Großraumdiskotheken genutzt. Während der Besatzung der Stadt durch die Deutschen wurde Łódź in Litzmannstadt umbenannt. In der Altstadt wurde ein Getto für Juden aus Polen und Westeuropa eingerichtet. Von der Bahnhofsstation Radegast aus wurden fast alle Gettobewohner nach Chelmno oder Auschwitz transportiert, um dort ermordet zu werden.


7. Jüdische Gemeinde Lodz

Die nach 1945 neu entstandene Jüdische Gemeinde Lodz umfasst etwas über 300 Mitglieder. Sie wird von fünf Rabbinern betreut. Ihre heutige Synagoge befindet sich in der ul.Rewolucja 1905, Nr. 28. Ursprünglich war es das Gebäude eines jüdischen Geschäftsmanns, der auch einen Gebetsraum einbaute. Vor der Einschließung in das Getto überschrieb er das Haus an einen christlichen Freund, ließ aber die religiöse Nutzung des Gebetsraums in das Grundbuch eintragen. So konnte die moderne Gemeinde nach ihrer Neukonstituierung hier eine neue Synagoge einbauen, die die von den Nazis am 10. November 1939 zerstörte Große Synagoge ersetzt. Aufgabe der jüdischen Gemeinde ist die Bewahrung der jüdischen Kultur und des jüdischen Kultes in Lodz. Diese Aufgaben erfüllt sie mit vielfältigen Aktivitäten bis hin zu öffentlichen Kulturveranstaltungen. Die jüdische Gemeinde kümmert sich um bedürftige ältere Mitglieder. Sie hat dazu ein eigenes soziales Netz aufgebaut.


8. Deutsch-Polnisches-Jugendwerk

Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) ist eine internationale Organisation, welche am 17. Juni 1991 auf Initiative von Tadeusz Mazowiecki (seinerzeit Premierminister der Republik Polen) und Helmut Kohl (damals Kanzler der Bundesrepublik Deutschland) gegründet wurde. Als Vorbild diente das dreißig Jahre vorher geschaffene Deutsch-Französische Jugendwerk. Das DPJW wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, Kontakte zwischen Jugendlichen beider Länder zu fördern. Es besitzt zwei Büros: Warschau und Potsdam. Zuschüsse werden gewährt für Jugendbegegnungen und Projekte verschiedenster Art, die einem Austausch junger Menschen aus Deutschland und Polen dienen. Bisher haben über zwei Millionen Jugendliche aus beiden Ländern an Austauschprojekten teilgenommen. Der Austausch mit Lodz wurde u.a. mit Mitteln des Deutsch-Polnischen Jugendwerks finanziert.



9. Ostfriesische Landschaft Aurich


Die Ostfriesische Landschaft ist ein Verband mit Sitz in Aurich. Sie wird gebildet aus Vertretern der drei ostfriesischen Landkreise Aurich, Leer und Wittmund und der Stadt Emden. In der Tradition der historischen Landstände vertritt die Landschaft die in Ostfriesland lebende Bevölkerung und ihre Belange. Sie setzt sich insbesondere für den Erhalt der plattdeutschen Sprache ostfriesischer Prägung ein, außerdem sieht sie sich als Hüterin der friesischen Überlieferung. Die Ostfriesische Landschaft nimmt im Auftrage der Kommunen und der Landesregierung vielfältige Aufgaben im Bereich der Kultur, Wissenschaft und Bildung wahr.  Im Bereich des kulturtouristischen Themenjahres „Land der Entdeckungen 2013“ nimmt sie eine koordinierende Rolle ein für die Partner der Aktionsreihe „Reise ins  jüdische Ostfriesland“.